Historische Bedingungen
Im Jahre 1968 gab es erste Überlegungen zur Bildung einer LPG-Blaskapelle. Den Anstoß dazu gab der ehemalige Vorsitzende des Ortsausschusses der Nationalen Front, Walter Müller. Ein solches Vorhaben entsprach der damals gültigen politischen Linie, dass mit der Schaffung der Großraumwirtschaft in der Landwirtschaf sich das materielle und auch das kulturelle Leben der Menschen im Dorf verbessern sollte.
Gründungstermin 25. Februar 1969
Die LPG nahm diese Herausforderung an und bestätigte am 25. Februar 1969 mit dem Vorstandsbeschluss 1/69-5 den Aufbau einer LPG-Blaskapelle. Dieser Beschluss war vorbereitet durch zahlreiche Einzelaussprachen mit ehemaligen Musikern aus dem Posaunenchor Remptendorf und weiteren organisatorischen Maßnahmen. Die Verantwortung für die Leitung der Blaskapelle wurde der LPG-Kulturkommission, verantwortlicher Leiter Günter Grimm, übertragen. Zur Mitwirkung bei der Leitung wurden außerdem die LPG-Mitglieder Werner Kuhnla, Heinz Barthold und Reinhold Stotz bestätigt. Zum Kern der entstehenden Kapelle gehörten außerdem der Lehrer Friedhold Häßner sowie das LPG-Mitglied Friedrich Borger, die alle bereits musikalische Grundkenntnisse im Remptendorfer Posaunenchor erworben hatten. Zum Kapellenaufbau wurden außerdem gezielt Jugendlichem, vorwiegend Schüler der Polytechnischen Oberschule Remptendorf, gewonnen und ausgebildet. In verhältnismäßig kurzer Zeit wuchs die Kapelle auf 28 Mitwirkende an. Am 7. Oktober 1969 fand der erste öffentliche Auftritt der Blaskapelle statt. Im Arbeitsprogramm der LPG-Kulturkommission für das Jahr 1969 waren zur Blaskapelle folgende Festlegungen enthalten: "Zur Förderung der Kulturarbeit im Dorf wird von der LPG eine Blaskapelle vorwiegend mit LPG-Mitgliedern aufgebaut. Als musikalischer Leiter der Kapelle wird Herr Willy Fischer aus Lobenstein eingesetzt. Er erhält Fahrkosten und pro Zusammenkunft 10,- M als Vergütung. Notenmaterial sowie einzelne Instrumente müssen von der LPG noch angekauft werden." Aus dieser Dokumentation wird sichtbar, dass die Blaskapelle als Kind der LPG zur Welt kam. Das war zur damaligen Zeit ein Versuch, von dem keiner wusste, was daraus einmal wird. Heute wissen wir, dass die Blaskapelle seit mehr als 30 Jahren erfolgreich gearbeitet hat. Ein Garant dafür war die Ausdauer und Beharrlichkeit vieler Mitwirkender, vor allem der Verantwortlichen unter Leitung von Günter Grimm sowie nicht zuletzt auch die mehr als 21-jährige umfassende Unterstützung durch die ehemalige LPG Remptendorf. Die Mitwirkenden der Kapelle dankten diese Hilfe Jahr für Jahr mit guten Leistungen und erfreuten die Genossenschaftsbauern zu ihren Veranstaltungen regelmäßig mit zünftiger Blasmusik. So waren die LPG-Mitglieder auch immer wieder bereit, die großzügige Unterstützung an die Kapelle weiter fortzusetzen. Dieses erfolgreiche Zusammenwirken hatte im ehemaligen Kreis Lobenstein über Jahre hinweg eine Beispielwirkung für weitere Patenschaften zwischen Betrieben und Kulturgruppen.
30 Jahre LPG - 20 Jahre LPG-Blaskapelle
Zu einem besonderen Höhepunkt der Zusammengehörigkeit gestaltete sich im November 1988 die gemeinsame Jubiläumsveranstaltung "30 Jahre LPG - 20 Jahre LPG Blaskapelle Remptendorf". Alle Beteiligten dieser Veranstaltung erinnern sich heute noch an das Jubiläumslied: "Die LPG in unserem Ort gibt es jetzt 30 Jahr ...", das im Zusammenwirken von Blaskapelle, der "Verflixten Fünf", des Faschingsclubs Remptendorf sowie aller Veranstaltungsteilnehmer intoniert wurde. Da entstand eine regelrechte Volksfeststimmung zwischen den Musikern und allen Veranstaltungsteilnehmern. Für diese gemeinsamen Leistungen braucht sich auch heute keiner zu schämen. Nicht für die LPG für ihre Wirtschaftstätigkeit und das Bemühen zur Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen; ebenso aber auch nicht die Blaskapelle für ihre musikalischen Beiträge, um die Menschen zu erfreuen, was zwangsläufig auch zu den staatlichen Feiertagen erfolgte. Das war unser Leben - und so haben wir Geschichte mitgeschrieben. Dazu sollten wir auch heute nach der gesellschaftspolitischen Zeitkehre stehen.
Gründung des Vereins
Durch die neuen gesellschaftlichen Bedingungen nach der Wende und der deutschen Einheit 1990 wurde die bestehende Partnerschaft zwischen der Blaskapelle und der LPG Remptendorf beendet. Die LPG bildete sich ab 1. Juli 1991 in eine Agrargenossenschaft um. Die Blasmusiker gründeten am 27. März 1992 den eingetragenen Verein "Remptendorfer Blasmusikanten e.V."
Dem Verein gehören heute 46 Mitglieder, davon 16 aktiv Mitwirkende, an. 5 Vereinsmitglieder bilden den Vorstand. Vereinsvorsitzender ist seit 1992 Bernd Horn. Die musikalische Leitung der Blaskapelle liegt seit 1986 in den Händen von Uwe Suhr. Er übernahm diese Aufgabe von dem langjährigen Leiter Werner Pucklitzsch aus Görkwitz. Mit der festlichen Veranstaltung zum 30. Jahrestag des Bestehens der Blaskapelle im März 1999 konnte der Vorstand des Vereins unter Teilnahme von Vertretern der anderen Kulturgruppen des Ortes sowie zahlreicher Gäste eine erfolgreiche Bilanz ziehen. Dabei wurde auch an die langjährige Unterstützung durch die ehemalige LPG Remptendorf anerkennend erinnert.
2019 wurde das 50 Jährige Bestehen der Kapelle vorbereitet und zum Himmelfahrtswochenende 4 Tage lang gefeiert. Zu diesem Anlass konnten wir René Bunke für die musikalische Vorbereitung gewinnen.
Auch nach diesem Fest wollten wir auf die Musikalische Leitung durch René Bunke nicht mehr verzichten. Seitdem ist er als Dirigent einfach nicht mehr wegzudenken.
Zur Erfolgsbilanz in diesen 50 Jahren zählt, dass die Kapelle viele Menschen aus Nah und Fern mit ihrer Musik erfreuen konnte. Für ihre Leistungen das geistig kulturelle Leben auf dem Lande zu verbessern, wurde die Kapelle in der DDR vier Mal mit dem Titel "Hervorragendes Volkskunstkollektiv" (1974, 1978, 1981, 1984) und als "Ausgezeichnetes Volkskunstkollektiv" (1979) ausgezeichnet.
Möge die Blasmusik als schöne Tradition für Remptendorf und zur Freude der Menschen in einer hoffentlich immer friedlichen Zeit noch lange erhalten bleiben!
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